Die Homo-Ehe ist gleichgestellt mit der Hetero-Ehe und kann so ebenfalls kirchlich wie standesamtlich vollzogen werden. Allerdings haben Pfarrer noch immer das Recht, aufgrund ihrer persönlichen Gesinnung und Ablehnung der Homo-Ehe auf eine Segnung zu verzichten und schwule Ehepaare somit hinten anzustellen.
Die Gleichstellung geht mit vergleichsweise kleinen Schritten voran. Bei der evangelischen Kirche wird noch immer auf die Segnung und somit die vollständige Gleichstellung der Homo-Ehe verzichtet. Für die Segnung gibt es allerdings kein Gesetz und keine Vorschrift, so dass der Pfarrer selbst und in eigenem Ermessen über seine Handlung bestimmen und entscheiden darf. Pfarrer welche die Homosexualität als gleichberechtigten Teil der Schöpfung und somit als segnungswert ansehen, haben allein im vergangenen Jahr 120 Ehen homosexueller Paare vollzogen und hierbei nicht auf Gottes Segen verzichtet. Doch bis ein vollständiger Gleichstand herrscht, müssen noch einige Pfarrer mehr Toleranz lernen und den Menschen als ganzes und einheitliches Geschöpf, nicht aber als Teil einer Kategorie in normal und nicht normal sehen. Solange die Denkweise in den Köpfen der Kirche vorherrscht und die Homo-Ehe als Abnorm angesehen und nur aufgrund der neuen Gesetzgebung vollzogen wird, solang wird sich keine Gleichheit die wirklich überzeugt einstellen.
Für Homosexuelle ist es in der Regel einfacher, standesamtlich zu heiraten und hier nicht die Schmach der Kirche zu erfahren. Wer allerdings Wert auf eine kirchliche Ehe legt und der Segnung sicher sein möchte, sollte im Vorfeld mit dem verantwortlichen Pfarrer sprechen und so eine Überraschung am Hochzeitstag ausschließen können.
