Auch wenn sicher die meisten Menschen, also auch schwule Männer, dàccord gehen würden, dass es auf "die inneren Werte" bei einer Person ankommt, scheinen in der Schwulenszene nicht unbedingt die äußeren Werte ignoriert zu werden. Böse Zungen, die das teilweise sehr rigide Schönheitsideal, das in der Szene herrscht, kritisch sehen, behaupten sogar, dass hier die innere Schönheit zugunsten der äußeren Schönheit komplett vernachlässigt werde. Fakt ist, dass ein "langweiliger", durchschnittlicher Mann in der schwulen Szene warten kann, bis die Kneipe schließt, er wird einfach nicht angesprochen. Zu stark sind wohl die Zwänge, sich nur mit einem schönen Mann "abzugeben".
Die Ausnahme: reich oder berühmt
Ohne hier Namen nennen zu wollen, bestätigen manche wirklich murkeligen, fetten oder sonstwie nicht dem gängigen Schönheitsbild entsprechenden prominenten Schwulen, die durchaus einen Hofstaat aufweisen, diese Regel. Fett, schwabbelig, sogar ungepflegt: Das geht nur mit einem ordentlichen Polster aus Knete oder Prominenz. Dann ist die Suche nach Partnern auch ganz einfach. Was bedeutet dies für den Schwulen, der weder reich noch berühmt ist? Gut aussehen, Junge, dran bleiben, Workout, Masken auflegen!
Wenn die Schönheit vergeht
Das doch recht traurige Beispiel des Helmut Berger zeigt aber auch, wie einsam jemand sein kann, den ehemals die halbe Welt umgarnt hat. Der in den Siebzigerjahren als "schönster Mann der Welt" kategorisierte Helmut Berger ist heute nur noch ein Schatten seiner Selbst. Innere Schönheit trat an die Stelle der äußeren Schönheit? Hoffentlich!